Vorgeschichte

Der Bundesinnenminister Dr. Gerhard Schröder zeichnet  den Präsidenten des Technischen Hilfswerkes Otto Lummitzsch mit dem großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland aus

 

Vorläufer des THW (Technisches Hilfswerk) war die  TN (Technische Nothilfe), die im Januar 1919 von dem damaligen Pionierleutnant  und Bauingenieur Otto Lummitzsch in Berlin gegründet wurde. 1934 musste er von seinem Amt zurücktreten, da er mit einer Halbjüdin verheiratet war und sich nicht scheiden ließ.

 

Im Jahr 1949 bekam Otto Lummitzsch vom damaligen Bundesinnenminister Heinemann  ( dem späteren Bundespräsidenten) den Auftrag das Technische Hilfswerk als Katastrophenschutz-organisation  zu gründen. Nach umfangreichen Vorarbeiten und zahlreichen Gesprächen wurde am 22.08.1950  das THW offiziell gegründet. Am 25.08.1853 wurde das THW in eine Bundesanstalt überführt und dem Bundesinnenministerium unterstellt. Lummitzsch war bis 1955 der erste Direktor.

 

Heute besteht das THW aus 668 Ortsverbänden mit ca. 80.000 Helfern. Von diesen Helfern sind ca. 1400  hauptamtlich tätig, der Rest ist ehrenamtlich. ca. 12.000 ( =15 %)  Frauen engagieren sich im THW.

Durch die hervorragende Jugendarbeit sind ca. 16.000 Jugendliche in die Arbeit des THW`s eingebunden. Im Ortsverband Miesbach sind  viele Führungskräfte  durch die THW- Jugend gewonnen worden.

Einheiten:

Technischer Zug ist die taktische Basiseinheit des THW.

Ein Technischer Zug (TZ)  besteht aus einem

  • Zugtrupp, ( Zugführer, Zugtruppführer, Fahrer, Funker)
  • zwei Bergungsgruppen  ( zwei mal neun Mann) und 
  • mindestens einer Fachgruppe mit variabler Fachrichtung 

In Miesbach gibt es einen TZ mit zwei Bergungsgruppen und einer Fachgruppe Sprengen und einer Fachgruppe Räumen.

In  Bayern gibt es 121 TZ  mit 1161 Fahrzeugen aller Art.

Deutschlandweit gibt es 730 TZ mit 1440 Bergungsgruppen und über 1000 Fachgruppen mit zusammen mehr als 8400 Fahrzeugen.

 

Einsatzfakten: 
Im Jahr 2014 wurden 305473 Einsatzstunden geleistet. Dabei arbeiteten 3700 Helfer allein für den Hochwassereinsatz  230.000 Stunden.

Hinzu kamen 1.715.210 Dienststunden der ca. 15.000 Helfer in Bayern.

Im Jahr 2015 waren im Inland folgende Einsatzschwerpunkte:

 

  • Bau von Flüchtlingsunterkünften
  • Bekämpfung Umweltkatastrophe an der Jagst
  • Technische und logistische Unterstützung beim G7 Gipfel

2015 Ausland:

  • Trinkwasserversorgung nach dem Erdbeben in Nepal
  • Bau von Flüchtlingslagern in Syrien und Irak
  • Ebola- Einsatz in Westafrika

Eintrittsvoraussetzungen ins THW:

Jeder benötigt das  Gesundheitszeugnis  G26 und ein polizeiliches Führungszeugnis  und  Freude an der Teamarbeit.

 

Grundausbildung:
Wer die Eintrittsvoraussetzungen erfüllt muss eine Grundausbildung durchlaufen. Diese findet an etwa 12 Freitagen  oder Samstagen statt. Am Ende der Grundausbildung steht eine Grundausbildungsprüfung. Der Prüfungsstoff setzt sich aus Wissensfragen und praktischen Übungen zusammen, die zuvor unterrichtet wurden. Die  ca 40 Wissensfragen werden aus einem  Fragenkatalog mit etwa 400 Fragen ausgewählt. 32 der 40 Fragen müssen richtig beantwortet werden.