Notstromaggregat

Unser Strom ist blau

Wenn der Strom aus der Steckdose zu Ende ist, kommen die Notstromaggregate des THW zum Einsatz.

Bei ihren Rettungseinsätzen sind die Helfer des THW auf Strom angewiesen: Sie benötigen ihn, um den Einsatzort auszuleuchten und um Bergungsgeräte mit elektrischem Antrieb anzuschließen. Da die lokale Stromversorgung in Notfällen oft unterbrochen ist, gehören Stromaggregate beim THW zur Standardausrüstung.

Stromaggregate funktionieren wie elektrische Generatoren: Beide wandeln mechanische in elektrische Leistung um. Ein Verbrennungsmotor treibt die mechanische Welle an, die eine Spule in einem Magnetfeld bewegt. Dabei entsteht elektrische Ladung. Die Lorentzkraft bewirkt die Umwandlung der mechanischen in elektrische Energie, indem sie auf die elektrische Ladungen in dem Magnetfeld wirkt. Dadurch findet eine Ladungsverschiebung statt, wobei elektrische Spannung erzeugt wird. Erst dann kann der Strom fließen.
Stromaggregate erzeugen Wechsel- und Drehstrom, wie er in allen Haushalten aus der Steckdose kommt. So können alle üblichen elektrischen Geräte des THW angeschlossen werden, wie zum Beispiel Beleuchtungsanlagen, Betonkettensägen oder Pumpen.

Beim THW kommen zwei verschiedene Typen von Stromaggregaten zum Einsatz:
Das sogenannte Stromerzeugungsaggregat (SEA) liefert elektrische Energie zum Betrieb von Geräten am Einsatzort. Sie werden über Steckdosenverteiler und Verbindungsleitungen am Stromerzeuger angeschlossen sind. Dieser Strom wird nicht ins öffentliche Stromnetz eingespeist. 

Die sogenannte Netzersatzanlage (NEA) kann an beliebiger Stelle eines vorhandenen öffentlichen Stromnetzes angeschlossen werden, um eine unterbrechungsfreie Stromversorgung der angeschlossenen Verbraucher beim Ausfall des öffentlichen Netzes sicherzustellen.

Beide Arten von THW-Stromerzeugern wiegen zwischen zwei und sechs Tonnen und sind daher auf Anhänger montiert, die mit THW-Fahrzeugen an den Einsatzort gebracht werden müssen.
Das tragbare Stromerzeugungsaggregat ist bei jedem THW-Einsatz dabei. Es kann auch unabhängig von den Einsatzwagen in Betrieb genommen werden; allerdings sind vier Helfer notwendig, um es zu bewegen. Bei vielen Aggregaten dieser Art besteht die Möglichkeit, den Motor entweder über den fest verbauten Tank oder von einem separaten Kanister aus mit Treibstoff zu versorgen.

 

Anni Lange/Hochschule Bonn-Rhein-Sieg