Insgesamt befinden sich 86 ehrenamtliche Helfer vor Ort. Es handelt sich um eine Großübung am 27.05.2022 im alten Bruckmühler Rathaus. Das Szenario: Bei einer ausgelassenen, illegalen Party ist es zu einer Gasexplosion im Treppenhaus gekommen.
Neben unserem Ortsverband ist auch das THW OV Bad Aibling, dieBRK-Kreisverband Miesbach und derBRK Bereitschaft & First Responder Bruckmühl im Einsatz.
Die Führungskräfte formieren sich vor Ort und besprechen das Vorgehen.
Zuerst wird das Gebäude auf Stabilität und Gase untersucht. Die Überprüfung, ob Einsturzgefahr besteht, erfolgt durch den Baufachberater des THWs. Da das Treppenhaus durch die Explosion verschüttet ist, verschaffen wir uns mit dem Telelader sowie über mehrere Steckleiterteile Zugang zum 1. OG. Mit der Atemschutzausrüstung steigen wir über ein Fenster ein. Die Räume werden auf Beschaffenheit, Verletzte, Chemikalien und andere Gefahren untersucht. Wir finden verschiedene undefinierte Flüssigkeiten in Kanistern. Sie werden anhand der UN-Nummer identifiziert und geräumt. Die Räume werden gelüftet, damit der Atemschutz abgelegt werden kann, und andere Trupps nachrücken können.
Unter schwersten Bedingungen hat ein Team des THW Miesbach einen Wanddurchbruch im 1.OG gemacht. Mit ca. 30 kg Zusatzgewicht durch die Atemschutzausrüstung war dies eine schweißtreibende Angelegenheit, bei der die zwei THWler erfolgreich einen Zugang zu den hinteren Räumlichkeiten geschaffen haben und somit einen Weg zu weiteren Verletzten hergestellt haben.
Im Untergeschoss gibt es eine starke Rauchentwicklung. Unter Atemschutz müssen wir die Quelle des Rauchs identifizieren und ausschalten. Nach dem Ausschalten der Rauchquellen und Erkunden der Räume kümmern wir uns mit weiteren Helfern um die Verletzten. Diese wurden über Tragen oder Schleifkörbe nach draußen transportiert, wo sie von weiteren THWlern und vom BRK zur Versorgung übernommen wurden. Fenster wurden geöffnet, um den Rauch zu entfernen. Der weitere Zugang zum EG konnte mittels einer intakten Wendeltreppe erfolgen. Somit konnte auch im EG die Erkundung fortgesetzt werden, um auch dort nach Schäden am Mauerwerk und Verletzten zu suchen.
Eine Person musste aus dem Aufzug geborgen werden. Durch die manuelle Notöffnungsfunktion konnte diese mittels Crashrettung schnell geborgen und in Sicherheit gebracht werden.
Insgesamt wurden 18 leichte und schwer Verletzte mit Verbrennungen, Knochenbrüche oder Durchbohrung mit Nägeln oder Stangen geborgen und versorgt. Die Leichtverletzten wurden zuerst vom THW betreut. Das BRK kümmerte sich um die Schwerverletzten und stabilisierte diese für den Transport ins Krankenhaus. Hier auch einen großen Dank an alle Freiwilligen, die sich zur Notfalldarstellung schminken ließen.
Nach dem schweren Training wurden alle Helfenden im THW OV Bad Aibling mit Essen und Trinken versorgt, bevor es dann für alle wieder nach Hause ging.
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Kleines Video von unserer Übung: Hier